Ja, es sind viele Vorbereitungen, die wir zu treffen haben. Das hatte ich ja schon in einem der letzten Artikel kurz erwähnt. Keine Ahnung, ob ich alles hier vollständig auflisten kann, aber Wesentliches fällt mir vielleicht noch ein und alles ist ja auch immer noch nicht fertig...
- begonnen hat es vor ziemlich genau einem Jahr mit der Schulbefreiung im Zimmer des Schulleiters; das Zauberwort heißt "Haushaltsschließung"...
- diskutieren, abwägen, hin- und herüberlegen, was ist der beste Zeitraum und wo geht`s hin und wie passt das beides am besten zusammen und wann und wo muss man auf das Wenigste verzichten...
- überlegen und entscheiden, was ist das beste Fortbewegungsmittel und wie bekommen wir es nach Südamerika...
- inzwischen ungefähr 100 Mails mit Mafra, der kleinen sympathischen, persönlichen Firma, die das Auto nach Montevideo verschifft und all die Fragen, die zwischendurch tagtäglich auftauchen, in netten Ein-Wort-Mails beantwortet
- Auto Teil 1: das Schiff mehr oder weniger gebucht, bevor es das Auto gab; Hans hat wochenlang den Automarkt beobachtet, mehrfach umentschieden und dann an einem schönene Wochenende haben wir im Mai den Hilux bei Trier gekauft
- Entscheidung und Bestellung des Dachzeltes mit Lieferverzögerung, aber noch rechtzeitig für die Probereise
- Aussuchen und langes Abwägen, welchem Dachträger trauen und muten wir das Zelt zu; Entscheidung fällt für den australischen Rhino-Rack, der einen ganzen Tag Arbeit bei seiner Befesteigung auf dem Autodach gemacht hat und ein sehr komisches Gefühl verursachte, als Hans die Löcher dafür in das Auto bohren musste
- Kühlschrank: dreimal hin und herüberlegt, welches Modell, und dann doch ein anderes gekauft und mit Kabel in den Kofferraum verlegen mit einigen Schwierigkeiten auch eingebaut und vom Kühlen überzeugt
- Auto Teil 2: Klimaanlage reparieren lassen
- Impfungen terminieren, inzwischen fast geschafft, doch jetzt fehlt der Impfstoff für die dritte und letzte Tollwutimpfung. Wird schon noch klappen...
- Thema Malaria von allen Seiten beleuchtet, der Hausarzt sagt, wenn er in ein Malariagebiet führe, würde er auf jeden Fall eine Prophylaxe schlucken, andere sagen, es reicht, ein Stand-By-Medikament; der uns beratende Tropenmdiziner Dr. Becker, der uns gegen alles impft, erklärt entgegen aller Reiseführer und Internetinformationen: Das Amazonasbecken ist seit Jahren Malaria-frei.... Nach vielen Gedanken vertrauen wir ihm...
- Höhenkrankheit, einer sagt dies, einer sagt das, Dr. Becker sagt, kriegt von uns keiner, kommt erst in der Nacht, also tiefer schlafen als tagsüber aufhalten, genügend Zeit lassen, Kopfschmerzen sind keine Höhenkrankheit, erst in Verbindung mit Appetitlosigkeit ernst zu nehmen, ein Medikament gegen Höhenkrankheit verschreibt er uns für meine Nerven. Kokablätter kauen sei echt gut (steht auch in jedem Reiseführer), er erklärt, dass man es in Verbindung mit kleinen Kalksteinen tun müsse, hat leuchtende Augen, wie gut es ihm dabei gehe, wenn er in Südamerika sei und ob das auch das Mittel der Wahl für Kinder sei, wisse er nicht... werden wir sehen...
- Versicherungen: Transportversicherung für die Zeit, in der das Auto verschifft wird; Ist die Reisrücktrittskostenversicherung hoch genug?; Auslandskrankenversicherung wird teuer, da die maximale Reisedauer "geringfügig" überschritten wird und dann pro Tag gezahlt werden muss, bei 100 Tagen und vier Leuten wenig lustig, welche Versicherung hat das beste Angebot; guter Schutzbrief für das Auto....
- Carnet de Passage: der Reisepass für`s Auto, den der ADAC sehr gerne verkaufen würde, Mafra aber klar informiert: braucht man in keinem Land Südamerikas
- Flüge: wann bucht man Flüge, für wann und wohin und von wo wieder zurück, wenn man gar nicht weiß, wann das Schiff ankommt und von wo man das Auto wieder zurückschicken muss... Viel hin- und her... hinzu kommen die unterschiedlichen Preise der verschiedenen Routen und Flugzeiten - viel Internetrecherche, sehr viel.... und dann war das Buchen ja auch nicht einfach, wie der ein oder andere vielleicht schon gelesen hat und der ein oder andere noch nachlesen kann... ;-)
- Konten und Karten: aufgrund der vielen guten Möglichkeiten und Angebote noch jeder ein Konto bei der DBK eröffnet, mit allem drum und dran, Girokarte, Visakarte, neue Pins und Apps... dafür bringen die einem innerhakb von 48 Stunden eine neue Kreditkarte im Fall des Verlustes und zur Not auch Bargeld in alle Welt; insgesamt vier Karten mehr, gibt auch ein ganz gutes Gefühl....
- Auto Teil 3: doch noch eine Inspektion, neue Reifen, das Auto hat jetzt Trekkingschuhe, zwei Ersatzräder, viiieeeel Werkzeug, Material und Ersatzteile, Keile hatten wir schon im Sommerurlaub, jetzt auch noch einen Klappspaten, um uns notfalls wieder auszubuddeln, Reservekanister ja oder nein und wenn , wohin? 2x40 Liter ist im Reiseführer angegeben und angesichts einer etwa 1000 Kilometer langen Strecke über sechs Pässe, die rund 4000m hoch sind, entscheiden wir uns, die Kanister doch von hier aus mitzunehmen und nicht erst vor Ort zu kaufen; fühlt sich ganz gut an...
- Innenausbau Auto: noch mehr Samla-Kisten von Ikea, Hans hat ein ganzes Holzregal eingebaut, damit man besser an die Kisten kommt
- Kommunikation: für vier Handys, ein Tablet und drei E-Reader braucht es eine Stromversorgung im Auto; wie geht es am einfachsten und am billigsten, an ein möglichst großes Datenvolumen zu kommen - ein Thema, mit dem man sich Tage lang beschäftigen kann und das immer noch nicht ganz gelöst ist...
- Apotheke, au Mann, für alle Körperteile, innen und außen in verschiedenen Dosierungen so ziemlich alles besorgt, was uns eingefallen ist, einschließlich Antibiotika, Einmal-Eisbeutel, Pflaster, sterile Verbandsmaterial, Salben, Tuben, Tropfen, Tabletten, Cremes... einschließlich Sonnenmilch ohne Ende und Anti-Mückenspray mit Deet-Faktor... man muss erstmal auf jede Krankheit kommen, bevor man an das entsprechende Medikament denkt... wir haben mehrere Apotheken glücklich gemacht.
- Pässe und andere Dokumente: Reisepässe alle zum Glück noch mit ausreichend langer Gültigkeit, immerhin alle Länder ohne Visa für uns bereisbar, internationale Führerscheine beantragen, abholen und bezahlen, Impfpässe mit der wertvollen Gelbfieberimpfung, Fahrzeugpapiere; alle Dokumente kopieren und die Kopien ins Gepäck, alle Dokumente scannen und im globalen Netz sichern, um von überall zur Not Zugriff zu haben
- Teilbausteine der Reise buchen: Unterkünfte mit sicherem Parkplatz in Montevideo und Buenos Aires, Aufenthalt im Regenwald des Amazonasgebietes, Galapagos.... das haben wir an unser Lieblingsreisebüro Lubrich in Dresden gegeben, nach diversen Mails, Planungen und vor allem Planänderungen Montevideo, Regenwald und Galapagos gebucht (Buenos Aires wissen wir nicht, wann wir es erreichen, weil wir nicht wissen, wann wir MIT AUTO Montevideo verlassen können / Flug nach Galapagos wissen wir nicht, von wo, da wir nicht wissen, von wo in Ecuador das Schiff unser Auto zurückbringt, Guayaquil oder Manta)
- Tiere: Danke, liebe Anna, die die Abendverpflegung und Pflege für die gesamte Zeit übernimmt! Mit der Unterstützung eines ganzen Helferstabes im Rücken, der zur Not einspringt; ausreichend Katzenfutter besorgen und noch eine Strohlieferung
- Schulsachen: Dank an alle Lehrer! Von allen brauchen wir die Info, was Stoff des Halbjahres ist, einige Bücher haben wir nun ein zweites Mal ausgeliehen, damit das eine auf`s Schiff kann,
während das andere noch hier genutzt wird; Herbstferien werden etwas zu Lernferien...
- Rucksäcke: Viel Gepäck ins Auto, aber nicht alles, falls das Auto sein Ziel nicht erreicht, muss es ja trotzdem irgendwie weitergehen. Welches Gepäck ins Auto? Was ist unersetzlich und darf
auf keinen Fall aus dem aufgebrochenen Auto geklaut werden? Mit welcher Art Gepäckstück können wir am besten in den Regenwald am Amazonas reisen, womit am besten die letzten Tage auf Galapagos
verbringen? Trekkingrucksäcke erschien die Lösung der Wahl. Preise x 4 grausen ein bisschen. Zufällig das Aldi-Angebot entdeckt und vier Aldi-Trekkingrucksäcke zum absoluten Dumpingpreis
erworben. Ob die wohl halten? Durch Nepal wandern oder auch eine Mehrtagestour zu Macchu Pichu würden wir damit wohl nicht machen wollen, aber die wenigen angedachten Tage werden sie hoffentlich
überleben. Tape und Nähzeug sind an Bord. Sollte unsere Tour zur Rucksacktour werden, weil das Auto weg ist, müssen wir uns ggf. noch einmal umorientieren.
- "Zubehör": Was braucht man eigentlich an Ausrüstung? Eigentlich haben wir ja schon alles. Aber wirklich alles, was man für diese Tour braucht? Gerade das Thema "Sicherheit" erscheint uns
diesmal ein besonderes. Also ALLE, wirklich ALLE Seiten zum Thema "Ausrüstung" sowohl bei Globetrotter als auch bei den Bergfreunden angeschaut, ALLES, was irgendwie nützlich und sinnvoll
erscheint, bestellt und zwei riesige Pakete bekommen. Dann drei Tage Sichtung und Abwägung auf unserem Esstisch (gegessen haben wir so lange im Anbau). Wasserfilter, Wassersterilisation-UV-Lampe,
Chlorgeschmack-Killer, Rucksack-Diebstahl-Stahl-Sicherheitsnetz, Safe-Sack (sieht aus wie eine Wärmflasche, ist aber ein schnittfester Beutel mit Stahlnetz und Stahlseil zum Anschließen),
Wäscheleine, die ohne Klammern funktioniert, Haken verschiedener Größen, Schlafsack-Inlays, Giftpumpe für böse Insektenstiche, billigste Regenponchos, Brustbeutel, Geldgürtel... und ein großes
Paket haben wir wieder zurück geschickt
- GPS-Tracker: Dank Ira und Peter nach vielem Suchen und den Gedanke eigentlich schon verworfen haben wir nun auf den allerletzten Drücker doch noch einen GPS-Tracker bestellt, der 40 Tage Akku-Laufzeit hat, regelmäßig verkündet, wo er sich befindet, Alarm schlägt, wenn er geklaut wird. Damit er noch pünktlich kommt, haben wir ihn direkt bei zwei Anbietern bestellt, der, der schneller liefert, erhält den Zuschlag. Auf jeden Fall gibt es ein ganz gutes Gefühl beim Escape-Room-Live-Spiel im Hafen von Montevideo wenigstens schon mal zu wissen, ob und wenn wo das Auto steht - auch wenn die Prozedur, es wiederzubekommen, etwas länger dauern sollte.