Die letzten Reste abends im Dunkeln noch schnell ins Auto gepackt.
Und b&k hat uns noch ein weiteres mal absolut überzeugt! Vor einigen wenigen Wochen gab es eine Rückrufaktion von Toyota für den Hilux aufgrund möglicherweise defekter Airbags. Wir hatten uns schon mit b&k geeinigt, dass wir das erst erledigen, wenn wir wieder da sind. Doch dann der Anruf, sie haben einen Airbag für uns und auch direkt einen Termin. Einen Tag vor der Abfahrt nach Hamburg dann also auch noch einen neuen Airbag. Danke an b&k!
Mit zwei Autos zum Bahnhof nach Duisburg, das erste Hindernis direkt vor der Hautür. Das zweite dann in Duisburg, als ein Sperrmüll-Wagen eine gefühlte Ewigkeit die Straße blockierte. So richtig wollte das Auto wohl nicht weg, und auch wir sind immer und immer wieder hin- und hergerissen. Einpacken ist ein so komisches Gefühl, fühlt es sich doch so schrecklich endgültig an. Doch der Rest des Weges verlief dann unproblematisch, so dass es keinen Weg zurück mehr gab.
Unterwegs noch eine kleine Wagenwäsche, denn das Auto muss sauber sein, wenn man es im Hafen abgibt, der Tank darf maximal ein Viertel gefüllt sein und Öl darf es auch nicht verlieren. Gepäck muss unsichtbar oder in Kisten und Schränken fest verstaut sein. Daran hatten wir Monate gearbeitet....
In dem Gebäude ein bisschen Papierkram erledigt, dank der guten Beschreibung von Mafra kein Problem, artig ab Parkplatz die Sicherheitswesten getragen, alles, was nicht mit aufs Schiff soll, aus dem Auto rausgerammelt (unter anderem 13 Kuna aus Kroatien, die noch in der Tür steckten ;-) ) und nach viel Überlegen und Kopfzerbrechen den GPS-Tracker versteckt und ihn an eine Powerbank angeschlossen. Mal sehen, ob er bis Montevideo durchhält....
Der Moment der Trennung: ins Hafengebiet darf nur einer, also fährt Hans hinein und ich bleibe draußen. Ziel: der weiße Container, wo der Kollege schon wartet. Naja, Hans hat länger gewartet... Und ich durch den Zaun beim Warten zugeschaut. Noch länger hat er anschließend auf den Kollegen gewartet, der den Zustandsbericht für die Verwicherung erstellt - doch auch das fand ein entspanntes Ende.
Und dann blieb unser riesiger Hilux plötzlich sehr klein und unscheinbar verlassen zwischen vielen anderen Fahrzeugen auf dem Parkplatz zurück und wir befanden uns zu Fuß in der großen Stadt. Und uns wurde klar, hierher kommen wir noch einmal wieder - im nächsten Jahr, wenn wir unser Auto wieder abholen.
Erstmal stärken und noch im Hafen Pommes und Fisch bei Lena, wo wir Harry kennenlernten, der außer uns der einzige Gast war und es überhauot nicht eilig hatte. Sein Motorrad stand draußen und wir erfuhren, Harry verschifft sein Motorrad auf der Grande Africa nach Montevideo - und er fährt mit. 16 Passagiere finden Platz auf dem riesigen Schiff und wir treffen ausgerechnet einen von ihnen in der Pommesbude am Hafen. Unglaublich! Und auch unglaublich lustig. Sofort verbindet uns ein gemeinsames Stück Abenteuer und Harry verspricht, auf unser Auto auszupassen. Wird bei 2500 Fahrzeugen an Bord vermutlich schwierig, aber wir tauschen die Handynummern aus. Jemanden an Bord zu wissen, den man mal kontaktieren kann, ist irgendwie ein gutes Gefühl.
Zu Fuß zum Bahnhof, mit dem Zug in drei Stunden zurück nach Duisburg, mit dem treuen Jimny, der ja auch schon für so manches Abenetuer treue Dienste geleistet hat, zurück nach Hause. Eine Tagestour nach Hamburg und zurück hatte ich bis dahin auch noch nie gemacht, fühlte sich fast irreal an. Aber da zu Hause jetzt ein Auto fehlt, scheint es tatsächlich so gewesen zu sein.
Laut GPS-Tracker steht es noch an der gleichen Stelle und laut Vessel-Finder ist die Grande Africa gut auf Kurs. Jetzt gerade fährt sie die französische Küste entlang geradewegs auf den Ärmelkanal zu. Könnte also klappen mit dem Zeitplan, nach dem sie nächsten Donnerstag Hamburg erreichen soll.