Unsere erste Busfahrt in Montevideo war auch lustig. Im Hotel hat uns der nette Mitarbeiter, der uns ins Mate-Ritual eingeführt hat, auch ins Sighseeing eingewiesen und uns erklärt, welchen Bus wir zur Ciudad Vieja nehmen müssen. Mutig laufen wir zur Parada und ich frage eine wartende Frau mit meinen sieben Brocken Spanisch, ob hier der Bus zur Ciudad Vieja fahre. Das "ja" verstehe ich, die weitere Erklärung, weil sie auf Englisch umschwenkt. Plötzlich fällt uns ein, wir müssen die Tickets ja auch irgendwie bezahlen, haben aber als kleinsten Schein 500 Uruguay Dollars. Ohje... der Bus kommt, wir steigen ein, ich vorne weg mit dem 500er Schein, der Fahrer meckert, was auch ohne ihn zu verstehen deutlich wird, fährt mit offener Tür los, bevor wir wirklich alle drin sind. Außer uns und der Frau von der Haltestelle ist niemand im Bus. Ich frage sie, ob sie wechseln kann, sie hat kein Bargeld. Der Fahrer nimmt den Schein und sagt irgendetwas und recht viel, während er den Bus durch die Straßen rumpelt, ich verstehe, dass er ihn wechselt, aber erst später. Bezahlen müssen wir insgesamt 144 Uruguay Dollars, es lohnt also, auf das Wechselgeld zu hoffen.
Wir setzen uns vorne hin und stellen fest, dass die allermeisten Leute mit einer Art Prepaidkarte bezahlen, die sie lediglich vor einen Automaten halten. Nur ab und zu steigt ein Barzahler ein, für uns werden sie von Haltestelle zu Haltestelle wertvoller. Zehn Menschen, die bar zahlen, brauchen wir in etwa. Und in den zunehmend vollerem und stickigerem Bus wird ein lustiges Spiel draus, mitzuzählen und zu beobachten, wie der Fahrer quasi für uns das Geld zusammensammelt. Und tatsächlich, am Ende reicht es! Er reicht mir einen ganzen Packen Scheine und wir verlassen kurz darauf den Bus. Danach hatten wir immer ausreichend kleines Geld bei uns für den Bus...