Freitags das Auto aus dem Hafen, samstags eine kleine Ausfahrt an der Küste entlang, Richtung Punte del Este. Kommen aber erst spät los, es regnet und nach der Rennerei und Hetzerei vom Vortag haben wir wohl etwas Ruhe verdient. An der Rambla entlang. Schon am Vortag, als wir mit dem Auto aus dem Hafen raus ins Hotel gefahren sind, gehörten wir plötzlich nicht mehr dazu. Der Bezug zur Stadt, zu den Menschen war in dieser Dose sitzend verloren. Den müssen wir unbedingt wiederfinden, sonst ist es wie Fernsehen. Aus Montevideo noch nicht ganz raus, erstmalig tanken, wir steigen alle aus und Hans fragt nach einem Supermercado, den wir nicht finden, der uns aber in die ersten nichtasphaltierten Sandstraßen führt, vorbei an kleinen Häuschen, teils liebevoll gepflegt, teil verkommen, teils zu verkaufen. Insgesamt alles sehr grün und recht wild, bekannte Pflanzen, unbekannte und immer wieder Palmen.
Wir erreichen ein Dorf, dessen Downtown sich an einer Kreuzung befindet. Auf jeder Ecke der Kreuzung sind ein paar Läden, wo nicht genau klar ist, was es gibt, Restaurants, Menschen und ein Supermercado. Neben einigen ersten Lebensmitteln kaufen wir ein paar Empanadas, gefüllte Teigtaschen, die wir ein Stück weiter auf einer Art Spielplatz mit etwas in die Jahre gekommenen Fitnessgeräten futtern. Liska meinte, wir sähen auf den ersten Blick aus wie Touristen und ich dachte, sie hätte Recht. Doch dann hielt ein Auto und eine Frau fragte uns nach dem Weg. Dass wir Turis sind, hat sie erst realisiert, als sie merkte, dass wir kaum Spanisch können.
Auf dem Rückweg wollten wir an einen der schönen Strände, was aber nur ein ganz kurzer Stopp wurde, weil es wieder heftiger regnete. So kam es zum Kaffeestopp im berühmten Sofitel, was schon beeindruckend war in seiner irgendwie zu dem, was wir bisher gesehen hatten, unpassenden Dekadenz und Pracht. Einmal in eine solche Märchenwelt eintauchen und dort übernachten, reizt besonders Liska. Doch wir fahren in unser kleines und gemütliches Hotel zurück, lassen den ersten halbwegs ruhigen und normalen Tag mit etwas Schule und letztem Poolbesuch ausklingen.