El Chalten, ein junger, sympathischer Ort, irgendwie von jungen Menschen für junge Menschen, kein Massentourismus, eher eine bunte Westernstadt als gemeinsames Lager für Outdoor-Liebhaber. Wanderer, Kletterer, Backpacker, Reiter. Traumhafte Landschaft, grandioses Massiv um Fitz Roy und Cerro Torre. Super netter Campingplatz mit Gemeinschaftsraum und -küche und nur Gleichgesinnte. Windschutz bereitet uns etwas Sorge, da die aufgestellten Zäune für unser Dachzelt viel zu niedrig sind. Doch das Wetter ist unglaublich gut, nur ganz wenig Wind, viel Sonne und blauer Himmel. Drei Tage freier Blick auf die Berge. Wir nisten uns ein, können drei Nächte das Zelt aufgebaut lassen und einfach zu Fuß losziehen. Am ersten Tag steigen wir zum Mirador de Condores auf, eine erste kurze, lohnende Wanderung mit schönem Blick auf das begehrte Massiv. Anschließend schauen wir uns im Ort um, landen bei "Mathilda", super gemütliches Café zum draußen sitzen, mit Hängematten und gutem WLAN. Herrlich! Der zweite Tag ist voller Relaxing-Day. Ausschlafen, lange Frühstücken, Schule, Auto sortieren, Dreckwäsche zusammensuchen... Und Liska einen Traum erfüllen: sie darf mittags einen langen geführten Ausritt von der Estancia Bonanza aus machen und kommt nach vier Stunden mega glücklich und erfüllt zurück.
In der Zeit haben wir die Dreckwäsche in eine der zahlreichen Laundrys gebracht (5 Euro für einen großen Korb Wäsche), haben sehr lecker und rustikal Cordero (Lamm) gegessen und es uns erneut bei "Mathilda" gemütlich gemacht.
Heute dann eine größere Wanderung, die uns nach längerem steilen Aufstieg durch Südbuchenwald mit immer wieder schönen Ausblicken deutlich näher ans Massiv und seine Gletscher heranbringt. Bei dem Wetter einfach großartig! Auf dem Rückweg am malerischen Lago Capri vorbei, das klare Wasser lockt wie immer besonders Liska trotz der Kälte, bis wir einen Egel sehen. Ab da ist die Badelust nicht mehr so groß. Der Rückweg eröffnet neue Perspektiven und geht deutlich schneller, weil bergab. Am Ende fühlen wir alle unsere Beine und freuen uns über das gemeinsam Erlebte und Geschaffte.
Morgen geht's weiter, wir verlassen El Chalten nach Norden, werden wohl übermorgen bei Chile Chico erneut über die Grenze nach Chile fahren.