Auf dem schäbigen Hof unserer Silvesternacht zu frühstücken, haben wir keinen Bock, fahren ohne Frühstück in der Hoffnung, in absehbarer Zeit einen schönen Platz für's Frühstück zu finden. Die Landschaft ist schön, rote Erde, von Hand bestellte Felder, ein Fluss, grüne Hügel und Sonne. Irgendwann kommt eine Möglichkeit, ein bisschen von der Straße abzufahren und wir haben am Wegesrand ein gemütliches Neujahrsfrühstück. Erst kommt ein alter Mann mit Esel vorbei, etwas später zwei Frauen mit einem weiteren Esel, die sehr, sehr freundlich grüßen, ein Mann mit Fahrrad aus der anderen Richtung, ein weiterer Mann mit Kuh, der erst die Kuh anpflockt und dann mit einer kleinen Sichel einzelne Maiskolben erntet - ein sehr beschaulicher und auch ganz versöhnlicher Jahresbeginn.
Die Fahrt nach Cusco ist weiterhin recht schön, wir stoppen an einem alten Aquädukt, wo viele peruanische Familien zusammen sitzen, Kinder spielen, Picknick? Von wann der Aquädukt ist, können wir nicht rausfinden, vielleicht ist einfach selbstverständlich, dass alles Alte von den Inkas ist...
Wir hatten sowohl von Günther und Ilka, als auch von Andreas und Anke gehört, dass man den Campingplatz, der ganz im Norden Cuscos liegt, ganz von oben anfahren muss, weil es ein Alptraum sei, durch die Stadt selbst zu fahren und man immer wieder vor Treppen lande, wo es nicht weitergehe. Mit Osmand und Henrik von TomTom navigieren wir doppelt, als wir Cusco erreichen und den Overländerpunkt, über den man fahren soll, nehmen wir auch noch hinzu. Der erste Eindruck der Stadt ist: groß und hässlich wie alle Städte in Bolivien und Peru... aber wir sind mit Weg finden beschäftigt, wollen heute mal nicht im Markt landen und vor möglichst wenig Treppen landen. Es gelingt uns recht gut, auf der Umgehungsstraße zu bleiben, so lange es sie gibt, danach wird es schwieriger und wer glaubt TomTom, wer Osmand - und wir erreichen mit Hilfe von Henrik, der eine Abkürzung kannte, die erste Treppe. Osmand wusste es besser. Die Straße schraubt sich immer weiter nach oben, wir erreichen die Inka-Festung oberhalb der Stadt , fahren ein kleines Stück weiter und erreichen den einzigen Campingplatz Cuscos. Nachdem wir im matschigen Wald mit vielen Eukalyptusbäumen auch den Eingang gefunden haben, werden wir freundlich in Empfang genommen, fahren auf die große grüne und extrem nasse Wiese, die auf verschiedenen Ebenen einen schönen Platz markiert. Wir erkennen das Reisemobil der Schweizer wieder, die Hans in Puno am Hotel noch so nett die Dusche gezeigt haben.
Obwohl wir nur vor zwei Treppen standen, sind wir später angekommen, als wir wollten und wir beschließen, erst einmal loszuziehen und erst später aufzubauen und einzurichten.