In Loja steuern wir ein im Overländer für gut befundenes Hotel an mit Parkmöglichkeit auch für größere Fahrzeuge. Das Hotel hat einen Zugang, der wie eine Garagenhofeinfahrt ist und in dieser Garage befindet sich die Rezeption. Lasse und ich bilden das Außenteam und schauen uns das mal an. Es gibt ein Zimmer für vier Personen und das Auto können wir in dieser Einfahrt parken. Sehr lustig. Ob das passt? Die Leute an der Rezeption sind super nett, einer spricht gut genug Englisch und schaut mit mir zusammen, ob unser Auto unter den Lampen durchpasst. Es ist eine Frage von Millimetern und zur exakten Kontrolle steigt die Frau von der Rezeption noch auf ihren Tresen. Eine weitere absolut kuriose Situation. Eva hinterfragt anhand meiner Statusbilder später unsere Beziehung zu unserem Auto und fragt, ob es jetzt auch schon im Hotel schlafen dürfe... ich sag ja, seit den letzten drei Tagen in Peru ist die Beziehung symbiotisch... an der entscheidenden Stelle passt das Auto jedoch nicht mehr durch, so dass Hans es letztlich doch auf einen bewachten Parkplatz stellt.
Unser Viererzimmer ist okay, aber nicht überwältigend, halt eine preisgünstige Bleibe für eine Nacht mit etwas mehr Platz für jeden in einem eigenen Bett und einem schnelleren Weg zur Toilette - Dachzelt ist weit schöner. Das Problem bei Hotelnächten ist immer wieder die Verpflegung. Wir können ja im Zimmer nicht kochen, noch nicht einmal einen Tee, und selbst um Brote zu schmieren braucht man mehr Utensilien, als wir mal eben aus unseren Kisten kramen können.
Hans und Lasse ziehen dreimal los, um etwas zu essen zu besorgen bzw auch um etwas essen zu gehen. Doch so richtig fündig werden sie nicht und die Verpflegung wird richtig bitter. An der Rezeption lassen wir uns eine Pizzeria nennen, sie bieten an, den Pizzaservice für uns zu bestellen, was wir angesichts des Gesamtstresses super gern annehmen. Dabei erfahren wir, dass eine Familienpizza 25 USDollar kostet, wir können es kaum glauben, lassen ihn aber anrufen. Da niemand dran geht, beschließen Hans und ich zu Fuß hinzugehen, um festzustellen, dass diese Pizzeria geschlossen hat. Zurück in der Garagenrezeption diskutieren wir nett mit dem Personal die Pizzapreise dieser Welt, einer holt noch die Preise von anderen Pizzerien für uns ein und wir bestellen eine deutlich billigere, die für ihr Geld nicht besonders groß ist, aber - auch wegen der noch zu schonenden Mägen - alle satt macht. Das letzte Stück frühstückt Lasse am nächsten Morgen. Denn Frühstück gibt es keins. Also gibt es eine magenfreundliche Banane für jeden. Die konnten Hans und ich abends immerhin noch sehr günstig erstehen.
Etwas erholt, aber auch nicht so richtig, machen wir uns auf den Weg nach Cuenca.
Die Straße ist echt gut, wir kommen zügig voran. Doch eigentlich haben wir es gar nicht eilig und würden lieber unterwegs mal anhalten und etwas machen. Aber es gibt irgendwie nichts, was am Wegesrand liegt und sich lohnt. Die Landschaft, durch die wir fahren, ist schön, grün, hügelig, viel Landwirtschaft und überall ziemlich gleich. Etwa auf halber Strecke halten wir in Oña, das eine schöne Plaza hat und drum herum eine Menge kleiner Läden, die wir so nach und nach anschauen. Die Sonne scheint, doch leider hat Liska immer wieder Krämpfe, was das Ganze weit weniger schön macht. Wir kaufen frisches Gemüse für eine leckere Suppe ein und verschiedene Kleinigkeiten in verschiedenen Läden. Irgendwie verstehen wir hier das Spanisch nicht, noch nicht einmal die Zahlen bei den Preisen. Und, was echt bitter ist, die Ecuadorianer verstehen unser Spanisch auch nicht, völlig frustrierend - das war in allen anderen Ländern kein Thema.
Viele sprechen hier Englisch, weit mehr als in den anderen Ländern, aber in diesen kleinen Löden und an den Marktständen halt nicht.
In einem netten Restaurant wollen wir noch etwas essen, was sich wieder einmal als schwierig erweist. Doch am Ende werden alle satt von Suppe, Forelle und Reis. Besonders wichtig ist einmal mehr das WLAN, um unser Galapagos-Flug-Chaos und unsere Rückverschiffung weiter zu bearbeiten.
Am Nachmittag erreichen wir Cuenca und das riesige Grundstück von Pablo und Pablo, wo uns Papa Pablo sehr, sehr freundlich willkommen heißt und wir uns spontan sauwohl fühlen.
Abends kochen wir unsere Suppe und es fühlt sich endlich wieder nach schöner Reise und Urlaub an.