Amazonas Rainforest - Cuyabeno


Morgens frühstücken wir mit Blick auf die Straßenszenen von Lago Agrio vor dem Hotel. Anschließend finales Packen und dann warten wir darauf, abgeholt zu werden. Das Hotel ist Treffpunkt verschiedener Dschungeltouren, doch alle anderen haben ein anderes Ziel. Schließlich kommt unser Guide David und wir besteigen als echte Backpacker den Bus, in dem schon andere sitzen. Fast zwei Stunden fahren wir auf zumeist guter Straße immer weiter in das Amazonasgebiet hinein, immer wieder Häuser und Hütten, meist auf Stelzen,  bunte Wäsche flattert überall auf den Leinen. Wir durchfahren mehrere Orte, die sich zumindest auf den ersten Blick nicht von anderen Orten unterscheiden. Insgesamt ist es schon mächtig eindrucksvoll, wie unterschiedlich die Menschen auf dieser Erde wohnen und wie viele verschiedene Varianten wir davon auf dieser Reise zu Gesicht bekommen.

Wir erreichen den Eingang zum Nationalpark, die Brücke. Pinkelpause und Lunch. Für jeden eine dreigeteilte Dose mit Gemüsereis, Kichererbsen und gebackene  Banane, zum Nachtisch Banane und Mandarine. Alles mit Blick auf den Cuyabeno-River. Erste Kontakte mit der Gruppe.

Anschließend steigen wir alle in ein Motorkanu, mit dem wir drei Stunden auf dem Cuyabeno durch den Amazonas-Regenwald zu unserer Lodge fahren. Super schön und ein absolutes Highlight. Immer wieder halten wir an, fahren ein Stück zurück, weil David Tiere entdeckt hat, die er uns in aller Ruhe zeigt, bis sie wirklich jeder gesehen hat. Auch unser Driver hält Ausschau, steuert das Kanu entsprechend und zeigt und erklärt auch immer wieder. Die erste große Anaconda haben wir verpasst, weil ein anderes Kanu sie wohl vertrieben hat. Dafür sehen wir ein kleines Stück weiter unzählige kleine Affen, die von den Bäumen auf der rechten Flussseite auf die Bäume der linken Flussseite springen und in all den Pflanzen herumturnen, die Lianen hinaufklettern, Mamas springen und klettern mit den Babys auf dem Rücken - so toll zuzusehen, so lustig, so schön, so niedlich. 

Wir sehen hoch oben in den Bäumen größere Affen, die deutlich mehr die Ruhe weg haben. Eine kleine Anaconda, zwei Echsen, Faultiere, eins sieht genauso aus wie Flash in "Zoomania", verschiedene Vögel. David hält Ausschau, sucht, findet, imitiert die Tiergeräusche und erklärt. Großartig!

Irgendwann erreichen wir tatsächlich die Nicky-Lodge, werden mit einem Maracujasaft und Gebäck begrüßt, beziehen unsere kleine Hütte. Einfach toll!

Das Klima ist erstaunlich angenehm und das beste ist, es gibt kaum Moskitos. David hatte schon zu Beginn erklärt, dass die Moskitos das Wasser im Amazonasgebiet von Cuyabeno nicht mögen und deshalb hier keine Eier ablegen - es sei ein freundlicher Dschungel. Wir machen ein bisschen Pause, richten uns ein und treffen uns dann mit den anderen der Gruppe, quatschen nett und ziehen in langen Hosen, Shirts und Rain-Boots, die es sogar in Größe 47 für Gringos wie Hans gibt, mit Taschenlampen  noch einmal los in den  stockfinsteren Regenwald. Die große Gruppe wird noch einmal geteilt und erst sind wir etwas enttäuscht, nicht bei David zu sein, doch unser Walk mit Diego ist toll. Er findet und zeigt uns Glühwürmchen, Frösche, verschiedene Spinnen, ein großartiges Spinnennetz, einen Hundertfüßer, den er zunächst Andrea, dann Lasse zum Fühlen und Beschreiben in die Hand gibt, ohne dass wir irgendetwas sehen und wir sollen vermuten, was es für ein Tier ist. Jeder darf ihn auf die Hand nehmen und Diego erklärt. Wir stapfen durch den tiefen Matsch, sehen verschiedene Schrecken, Ameisen, eine Schlange und ein echt süßes, weißes Gürteltier. Absolut großartig!

 Alle gemeinsam essen wir ein leckeres Abendessen,  lernen uns näher kennen, tauschen uns aus. Überwiegende Sprache ist Englisch, doch auch ein Paar aus der Schweiz ist dabei, ein Deutscher, der in die USA ausgewandert ist, eine Chilenin, ein chinesisches Paar, so dass die Sprachen auch durcheinander gehen.

Ein toller erster Tag, der in unserer Hütte mit halboffenem palmgedeckten  Dach unter Moskitonetzen und dem Klang der vielen Tiergeräusche zu Ende geht.