What a day! What a really great day!
Nach einem liebevollen Frühstück steigen wir ins Kanu und fahren zu einer Community, zu einem Stamm, der noch recht traditionell mit Kontakt zur modernen Welt lebt. Auf dem Weg dorthin zeigt Diego uns noch Affen und Vögel mit vielen guten Erklärungen. Bei der Community haben wir nur wenig Kontakt zu den Menschen, aber Diego zeigt uns verschiedene Bäume, Früchte, Pflanzen, erklärt beispielsweise wie aus den Blättern einer Pflanze, die in Wasser in einem Erdloch eingelegt werden, eine Flüssigkeit entsteht, mit der die Menschen fischen gehen. Sie schütten dieses Wasser in Wasserlöcher, in denen Fische schwimmen. Die Flüssigkeit bindet allen Sauerstoff im Wasserloch, die Fische sterben, werden im Grunde geerntet und nach kurzer Zeit neutralisiert sich diese Flüssigkeit wieder und neue Fische können das Wasserloch bewohnen.
Es gibt verschieden starke Chilischoten, eine bringt Lasse, der mutig probiert, fast um ... Wir treffen Mama Aurora, die mit sieben Jahren in ihrer bis dahin unberührten Amazonaswelt von Missionaren beeinflusst wurde und heute eine über 80 Jahre alte Frau ist, die die Machete in jeder Hinsicht beherrscht, mit ihr die Yuka-Pflanze bearbeitet, deren Wurzeln die Männer unserer Gruppe aus dem Boden holen. Wir schälen sie, was ganz einfach mit den Fingern geht und gehen gemeinsam in Küche, ein auf Stelzen stehendes, palmgedecktes Haus mit einer Feuerstelle, auf der gekocht wird. Mama Aurora und ihre Tochter zeigen uns, wie die Yuka-Wurzel gerieben wird, und wir sind alle eine ganze Zeit mit Reiben von Yukawurzeln beschäftigt. Schneidet man sich beim Reiben, heilt man das ganz einfach mit schon geriebener Yuka, die auch sonst sehr gut für die Haut ist. Zwischendurch dürfen wir verschiedene andere Früchte probieren, die flutschigen Kerne durch die Gegend schießen, es gibt Bananenchips und eine gekochte Frucht, die ähnlich wie Möhren-Kürbis schmeckt, eine Maracuja-Chili-Sauce und Schokoladensauce zum Dippen. Die geriebene Yuka wird in ein grobes Netz gewickelt, das so aufgedreht wird, dass das Wasser herausläuft. Die deutlich trockenere Masse wird noch einmal gesiebt und das Yuka-Mehl wird ähnlich wie ein Pfannkuchen auf einer Lehmplatte auf dem Feuer zu einem großen runden Fladen gebacken. Zwischendurch bemalt Mama Aurora erst Liska, dann Lasse mit der Farbe, die aus den Samen einer Frucht gewonnen wird, das Gesicht. Auch Liska backt unter Anleitung der Profis ein Yukabrot. Diego zaubert irgendwie ein ganzes Buffet von Zutaten und Füllungen für Dschungeltaccos aus Yukabrot, Guacamole, Hackfleisch, Bohnen, Salat, Marmelade, Schokolade, Maracuja-Chili-Sauce - es schmeckt großartig! Und macht unglaublich satt... Aus dem Yuka-Wasser, das sehr viel Stärke enthält, backt Mama Auroras Tochter noch super leckeres Bananenbrot, doch wir sind fast zu satt, um es noch wirklich essen zu können. Am Ende zeigen uns zwei Mädchen noch Armbänder und Ketten, die aus Natürschnüren und Samen verschiedener Pflanzen gearbeitet sind, die sie verkaufen. Vollkommen begeistert von so vielen Eindrücken verlassen wir die Community und fahren zur Mittagspause nach Hause, wo wir mit einem erfrischenden Saft begrüßt werden.