Unfassbar viel, hier bestimmt nur ein kleiner Ausschnitt ...
- Spanisch
- sich in sechs Ländern mit mageren Sprachkenntnissen zurecht zu finden
- dass man in ganz Südamerika so dünne Abwasserrohre hat, dass man das Toilettenpapier niemals ins Klo schmeißen darf; darum gibt es sehr häufig auch einfach keins
- ganz viel über die Militärdiktatur Pinochets in Chile, die Fakten, das Leid, die Folter hautnah im Museo de Memoria in Santiago, in Verbindung damit ...
- ganz viel über das Dritte Reich, über die Denkweise und Strategie Hitlers, über die NS-Diktatur im Vergleich zu vielen anderen (Militär-)Diktaturen zu allen Zeiten auf dieser Welt inklusive des gemeinsamen Filmes "Die Welle" im Dachzelt und der gemeinsamen Lektüre des Buches "Der Junge im gestreiften Pyjama"
- Äquatorsonne ist extrem stark und verursacht heftigen Sonnenbrand, wenn man nicht höllischer als höllisch aufpasst
- "Pollo" heißt "Huhn" und wird in jedem Land anders ausgesprochen; die einen lauten "Poljo", die anderen brechen sich weniger die Zunge und sagen schlicht "Poscho"; schmecken tut es gleich und es gibt immer Reis dazu (nein, manchmal auch papas ;-) )
- patagonischer Wind weht immer, ist extrem stark und kommt von allen Seiten; man braucht ein gutes Team, um unbeschadet zu viert aus dem Auto aussteigen zu können, sind nur zwei Türen gleichzeitig offen, ist alles weg, was vorher im Auto war
- patagonischer Wind sorgt für Sand im Essen, schneller, als man den Deckel auf den Topf kriegt
- das Dachzelt hält dem Sturm stand, auch wenn man manchmal nachts das Auto mit aufgeklapptem Dachzelt nochmal aus dem Wind drehen muss
- in einer intensiven Auseinandersetzung das Leben, den Charakter und die Geschichte Che Guevaras inklusive des Filmes seiner Reise durch Südamerika, die in weiten Teilen unerer Route sehr nahe kam
- viele unterschiedliche Perspektiven auf den zunächst in aller Welt so bejubelten bolivianischen Präsidenten Evo Morales, wofür uns besonders Gert in La Paz viel zur Verfügung gestellt und die Augen geöffnet hat
- wie sehr die Argentinier mit den Falkland-Inseln verbunden sind und dass sie schlicht der Meinung sind und es auch so leben, dass diese Inseln ihre sind; hier wird Weltpolitik erlebbar, fühlbar, plötzlich werden Fakten zu Menschen
- dass es tatsächlich ein bolivianisches Trauma gibt, dass das Land keinen Zugang mehr zum Meer hat; auch hier wird das Leid der Menschen, das mit dem Verlust der Küste an Chile zusammenhängt, spürbar
- dass La Paz gar nicht die Hauptstadt von Bolivien ist, sondern nur der Regierungssitz - Hauptstadt ist Sucre
- dass Südamerikaner, allen Vorurteilen zum Trotz, extrem rücksichtsvolle Autofahrer sind, obwohl es keinerlei Verkehrsregeln zu geben scheint
- dass der Gesundheitswahn bei uns, der den Hype um Quinoa gebracht hat, extreme Probleme in Ecuador verursacht; dort war Quinoa ein Essen für arme Leute. Durch den massiv erhöhten Export kann nicht mehr ausreichend Quinoa für die eigene Bevölkerung angebaut werden, so dass die Preise für die armen Bevölkerungsschichten nicht mehr bezahlbar sind
- dass Sonne tatsächlich Strahlungswärme erzeugt: scheint sie, ist es so warm, dass man T-Shirt und kurze Hose braucht, ist sie von Wolken bedeckt, kuschelt man sich besser in seinen Wintermantel (Physik hautnah)
- Prozentrechnung, Latein-, Französisch- und Englischvokabeln beim Autofahren
- dass Kühe mit Kälbchen und Schafe mit Lämmern genauso süß und wertvoll sind wie Guanacos, Alpakas, Nandus und Vicunas, Schweine mit Ferkeln genauso besonders wie Graufüchse, wenn man sein Herz dafür öffnet und das Leben einlässt
- dass man schwarze und weiße Kühe kreuzen kann und schwarzgefleckte dabei herauskommen, dass auch Hühner bei ihrer Farbe dem intermediären Erbgang folgen und dass das bei chilenischen Lupinen irgendwie auch so sein muss, die Anzahl der blauen aber jeder genetischen Wahrscheinlichkeit widerspricht, so dass am Ende kluge Fragen für die Schule übrig bleiben:
- wenn man zwei Maultiere kreuzt, kann dann wieder ein Esel dabei herauskommen? Oder gar ein Pferd?
- dass peruanische Avocados besser schmecken als ecuadorianische, dafür die Ecuadorianer die besseren Bananen haben
- dass die Gletscher (der Anden) in Folge der Klimaerwärmung tatsächlich deutlich kleiner geworden sind, was sehr nachdenklich macht, wenn man es so sehr nah vor Augen geführt bekommt, mit einem Boot über einen See zum Getscher fährt oder zu einem anderen weit hinwandern muss und dabei ein riesiges Gebiet durchfährt oder durchläuft, das vor mehr oder weniger Jahren noch dick von Eis überzogen war
- dass es auf die Frage: "Was hat dir am besten gefallen?" keine Antwort gibt und es gut ist, sich das Vergleichen abzugewöhnen und das Hier und Jetzt zu sehen, zu erleben und zu genießen
- dass wir ein genial gutes Team sind, besonders in den schwierigsten Situationen und wir gemeinsam immer eine Lösung finden
- dass es die Pampa tatsächlich gibt und nicht nur in Redensarten, wir waren da, sie ist unendlich groß, es gibt viele verschiedene Pampas, die alle einen verschiedenen Nachnamen haben und mit Vornamen alle Pampa heißen, alle miteinander verbunden sind - als nächstes müssen wir ins Land, wo der Pfeffer wächst und in die Walachei...
- dass es in hoher Höhe tatsächlich deutlich weniger Sauerstoff gibt und man das deutlich merkt; das Sprechen fällt schwer, das Denken funktioniert nur noch in halber Geschwindigkeit und Bewegen lässt man lieber ganz oder plant genau, wann man welches Körperteil benutzt und gut für sich abklärt, ob das wirklich nötig ist und
- dass Akklimatisierung gut möglich ist, wenn man die medizinischen Tipps wirklich beherzigt
- dass es in vielen Situationen sehr hilfreich ist, gute Freunde und liebe hilfsbereite Menschen zu haben
- dass man an einer Blinddarmoperation in Argentinien unglaublich wachsen kann
- dass man einen entzündeten Blinddarm auch überleben kann, wenn der Krankenwagen als erstes an der nächsten Tankstelle hält
- dass man in Bolivien tatsächlich an jeder Ecke Koka kaufen kann
- dass Südamerika RIESENGROß ist und wir ungefähr die Strecke von Marokko nach Hause und dann wieder runter bis zum Kongo gefahren sind
- dass die grüne Versicherungskarte nicht weltweit gilt
- dass in Santiago 40% aller Chilenen leben und man sie an zwei Tagen alle mal gesehen hat, wenn man durch diese Stadt läuft
- dass Ecuador den Staaten dieser Welt ein interessantes Angebot gemacht hat, bei entsprechender finanzieller Unterstützung den Regenwald nicht weiter abzuholzen
- dass die Diskussion um ein Diesel-Fahrverbot in Deutschland sicherlich nicht dumm ist, egal, wie die Entscheidung am Ende ausfällt und dass das Geld, das in diese Diskussion gesteckt wird, im Umgang mit Müll und Umwelt in Südamerika weit schnellere und weit umfangreichere erfolge erzielen könnte
- dass man im Schnitt eine Stunde braucht, um eine Grenze zu überqueren
- dass man nicht immer alles verstehen muss, um ans Ziel zu kommen
- dass die EU eine unglaublich wertvolle und schützenswerte Einrichtung ist
- dass eine Einigung auf eine gemeinsame Sprache in vielen Dingen das Leben erleichtern würde
- dass die Atacama die trockenste Wüste der Welt ist
- dass die Hochebene zwischen den beiden Andenketten der Altiplano ist, der zum einen wirklich weit oben ist, zum anderen so groß, dass man bei aller Schönheit und Faszination doch froh ist, ihn irgendwann wieder verlassen zu dürfen
- dass in unserem Winter auf der Südhalbkugel Sommer ist - außer in Ecuador, da ist dann auch Winter
- dass die Franzosen im 18. Jahrhundert den Äquator falsch vermessen haben, während die Präinka-Völker es viel früher schon richtig getan hatten, so dass es jetzt zwar zwei Denkmäler an unterschiedlichen Stellen gibt, aber nur eins wirklich am Äquator steht
- dass die bolivianischen Cholitas bis zu sieben Röcke tragen und den runden Hut auf dem Kopf ohne jede Befestigung balancieren
- dass in Südamerika der 15. Geburtstag eines Mädchens so groß wie eine Hochzeit gefeiert wird und eine Art Initiation ist
- viele, viele Informationen, Fakten, Wissen über das Leben und die Geschichte der Inka
- dass Cusco noch heute eine wunderschöne Stadt mit ganz viel Atmosphäre ist, in der man sich durchaus noch vorstellen kann, wie sie zu den im wahrsten Sinne des Wortes goldenen Zeiten der Inka ausgesehen hat
- dass Machu Picchu tatsächlich ein ganz besonderer Ort ist und auch wir das Geheimnis dessen nicht lösen können
- dass die in den Reiseführern hoch gelobte peruanische Chifa-Küche nichts anderes ist als ein schlechter europäischer Chinese
- dass man auf einem Motorroller problemlos zu fünft fahren kann, aber wohl mindestens zu dritt sein muss
- dass es weit gelassenere Menschen gibt als Deutsche
- dass man Lima durchaus kennenlernen kann, ohne im historischen Viertel gewesen sein zu müssen
- dass der Toyota-Hilux ein extrem zuverlässiges, robustes und treues Fahrzeug ist
- dass Weihnachten zu Hause deutlich am schönsten ist
- dass die leckersten peruanischen Mangos mehr oder weniger zwischen Müllbergen wachsen
- dass die Peruaner noch sehr weit davon entfernt sind, Verantwortung für die Verschmutzung des Titicaca-Sees zu übernehmen, aber ...
- dass sie den Deutschen sehr dankbar sind für ein Umweltprojekt, bei dem die Deutschen die Plastikflaschen aus dem See sammeln (dass man sie auch einfach gar nicht erst da hinein schmeißen könnte, ist eine undenkbare Idee)
- dass die Uros ein überall vertriebenes Volk sind, das sich am Ende die Schilfinseln im Titicaca-See gebaut hat und seitdem dort immer noch sehr ursprünglich lebt
- dass eine Gruppe von Uros, die gemeinsam auf einer Insel lebt und sich nicht mehr versteht, einfach die Insel durchschneidet und sich so voneinander trennt
- dass man Meerschweinchen tatsächlich essen kann, auch wenn es schwierig ist, davon satt zu werden und es wie eine Mischung aus Backfisch und Hühnchen schmeckt
- das Gletscherwasser herrlich frisch schmeckt
- dass die Herstellung von Kokain auf wirklich richtig eklige Substanzen zurückgreift
- dass es in Bolivien keine Schokolade ohne Erdnüsse gibt
- dass Hans einen Toyota-Hilux auch mitten in einem Markt nahezu auf der Stelle wenden kann
- dass es extrem wenig gibt, über das man sich im alltäglichen Leben aufregen muss
- dass in der Höhe die Luft tatsächlich dünner wird, ab 4000 Metern das Sprechen schwer fällt und das Denken einfach nicht mehr richtig funktioniert
- dass man sich tatsächlich vollständig an diese Höhe akklimatisieren kann und überhaupt keine Probleme mehr hat, wenn man sich an ein paar Regeln hält
- dass wir verdammt viele First-World-Problems haben
- dass es die ganzen Koka-Produkte wirklich gibt
- dass Koka-Bonbons zumindest als Placebo eine Wirkung bei Kopfschmerzen erzielen
- dass in der Höhe, wenn vier Leute jeweils zwei bis drei Liter Wasser trinken, ständig einer pieseln muss
- dass es in Südamerika viele asphaltierte Straßen gibt und
- dass diese manchmal sehr plötzlich sehr tiefe Löcher haben
- quadratische Gleichungen, das Periodensystem, Halogene und den Elektromotor
- dass es ein deutsches Projekt ist, den Uros zahlreiche Toilettenhäuschen zu übergeben, damit sie den See weniger mit Fäkalien belasten
- dass Koka-Blätter im Mund ungefähr so angenehm sind wie grüner Tee
- dass die Wirkung von Koka durch Kalk deutlich verstärkt werden könnte
- dass Galapagos lange nicht so heile und von Menschen unberührt ist, wie wir - und viele andere auch - gedacht haben
- dass Fischreiher hemmungslos und ziemlich hinterhältig Pelikane vertreiben
- dass österreichische Seilbahnen das beste Fortbewegeungsmittel in La Paz sind, auch wenn dort selbst auf 4000 Metern Höhe kein Schnee lag
FORTSETZUNG FOLGT, hier ist noch lange kein Ende in Sicht...