Bei eher bedecktem Himmel verlassen wir nach entspanntem Frühstück und letzten Blicken auf den Gletscher unseren Campground undd fahren, holpern, rumpeln, ruckeln und schaukeln die ganze McCarthy Road zurück. Auch hier gilt die altbekannte und immer wieder erfahrene Weisheit: der Rückweg geht schneller. Aber irgendwie sind auch Teilstücke der Road verschwunden. Orte, die wir auf dem Hinweg sehr genau wahrgenommen haben, sind auf dem Rückweg irgendwie nicht mehr da. Macht nichts, wir sind froh, dass es nicht so lange dauert, wie befürchtet. Walter Röhrl steuert den Wagen souverän und mit viel Erfahrung. Wenn es besonders ruckelt, weil es zwischen den vielen Schlaglöchern keinen Weg mehr gibt, sie zu umfahren, kommentiert Hans, während alle anderen die Luft anhalten und fast abheben und der Camper abenteuerliche Geräusche von sich gibt "Wir fliegen durch ein Asteroidenfeld..." An der letzten Brücke halten wir an und schauen durchgeblasen vom kalten Wind Natives beim Lachse fischen von oben zu. Einige wirklich dicke Fische haben sie bereits und nehmen sie direkt aus. Einer schleppt unter echter Anstrengung einen riesigen hoch zur Straße und schmeißt ihn auf die Ladefläche seines Pick Ups. Kurz danach kommt ein Polizist, nähert sich uns und ich denke schon, wir hätten das Schild mit dem Parkverbot doch nicht ignorieren sollen. Er schreibt was auf, ich habe schon ein voll schlechtes Gewissen, aber es kommt ganz anders. Er spricht uns an, wir erfahren, die Natives fischen außerhalb der Saison, er sei geschickt worden, ein paar Fotos zu machen, aber er sei nicht der "Fish-Cop".
Auf ebenfalls schon bekannter Strecke geht's über den Edgerton Highway und den Richardson Highway mit einem Kaffee in einem super niedlichen Cafe, das einer liebevoll eingerichteten Puppenstube ähnelt, in Copper bis Glennallen. Dort kaufen wir das Nötigste ein, machen Mittagspause am Gacona River und versuchen anschließend im Umkreis vergeblich, noch mal eine Möglichkeit zu finden, auf einem River Kanu zu fahren oder zu raften. Zur Übernachtung stellen wir uns ein kleines Stück oberhalb unseres Mittagsplatzes wieder hin. Unten ist OvernightCamping verboten, weiter oben steht kein Schild. Und wir fragen uns sowieso schon länger, ab wann wird Camping, wenn es nie dunkel wird, eigentlich zum OvernightCamping? Was unterscheidet hier einen Mittagsschlaf von einem Nachmittagsschlaf oder einem längeren Abendschläfchen?
Nach der McCarthy Road haben wir ein Trinkglas in Scherben vorgefunden, wiedermal hat sich ein Gewürzstreuer aufgedreht und der Schrank riecht entsprechend und so langsam hat sich jede Schraube einmal gelöst, wir können nicht mehr alle gefundenen zuordnen. Unterwegs meinte Lasse, nach der Fahrt seien bestimmt alle Rollos an den Fenstern abgefallen, aber die haben tapfer überlebt.