Die Entscheidung, nicht nach Masirah überzusetzen, verschafft uns einen sehr entspannten Tag und wir finden unser eigenes Reisetempo wieder. Die Insel klingt sehenswert, aber wir haben das Gefühl, dass wir letztlich nicht genug Zeit haben und einfach zu viel fahren müssten. So genießen wir heute morgen noch die Sugar Dunes und gucken uns einen Overlanderplatz aus, der ungefähr auf halbem Weg zum Ras al Hadd liegt, wo wir übermorgen sein wollen. Liska fährt uns gekonnt von der Düne wieder runter, längere Zeit am Strand entlang, wo wir neben hunderten von Möwen auch ganze Schwärme von Kormoranen sehen, die zwischendurch im gleichen Tempo neben uns herfliegen. Über eine sandige Piste entdecken wir zufällig eine kleine Höhle am Meer. Durch einen Gang bücken und krabbeln wir hinein. Die Höhle ist zum Meer hin offen, das blaugrüne klare Wasser fließt hinein. Klein und echt schön. Wir treffen einen weltreisenden Deutschen, der aktuell von seiner Tochter für drei Wochen begleitet wird. Nachdem er erstaunt verstanden hat, dass wir keine geführte Gruppenreise machen, sondern reisen, wie wir reisen und was wir so kennen, nimmt er uns ernster und der Aufenthalt in der Höhle dauert deutlich länger als geplant. Am Ende stellt sich noch heraus, dass er ein paar Jahre früher als ich dieselbe Schule besucht hat und seine Tochter studiert wie Liska Psychologie. Unglaublich.
In Al Khalul kaufen wir ein, weil wir die Eier, die wir gestern für den heutigen Pfannekuchen gekauft hatten, zum Neujahrsfrühstück aufgegessen haben. Ein Omani spricht uns an, kennt Bayern München und den BVB, findet Liska besonders schön, fragt sie, ob sie verheiratet sei - Zeit, den Laden zu betreten und ihn draußen stehen zu lassen, bevor er uns Kamele für Liska bietet. In diesem kleinen Laden kaufe ich zwei verschiedene Weihrauchbrenner. Mag sein, dass sie Massenware aus China sind, aber ich finde es weit cooler, sie hier zu kaufen, als die touristischen Einheitsbrenner auf dem Souq in Salalah oder Mutrah. Und wenn ich da noch schönere finde, soll es so sein.
Der von Liska faszinierte Omani macht im Laden ein Selfie mit Lasse und an unserem Auto und unserer Planung war er auf sehr merkwürdig aufdringliche Weise auch interessiert.
Ein Stück außerhalb des Ortes pumpen wir zum Fahren auf Asphalt unsere Reifen wieder auf, wobei wir nach kurzer Zeit von zwei Männern, die extra angelaufen kommen, angesprochen werden, ob alles okay sei.