Lasse und Liska sind längst im Dachzelt verschwunden, als Hans und ich mit einer weiteren Herausforderung zu kämpfen haben. Das Bodenzelt hatten wir bisher nur auf den Sand gelegt und mit Heringen befestigt, aber noch nicht weiter aufgebaut, also noch keine Stangen drin. Als dann der Wind aufkam, versandete es nach und nach völlig. Da wir schon nach wenigen Nächten nur noch das Innenzelt aufgebaut haben, liegt auch hier nur das Innenzelt mit den Isomatten im Sand. Es ist stockdunkel und es stürmt wie blöd. Wir ziehen die Heringe wieder raus, halten die Ecken des Zeltes gaaanz fest, Hans holt irgendwie die Matten wieder heraus, das Zelt bläht sich wie ein Segel. Zuerst beseitigen wir aus den beiden Doppeltüren zwischen richtiger Tür und Mückennetz je etwa ein Kilo Sand. Zwischendurch fliegt noch die laut knisternde Rettungsdecke, die Hans als Wärmeschutz einige Nächte benutzt hatte, die Düne runter. Hans ruft nur, halt fest, ich umklammere meine beiden Ecken und kämpfe mit dem fliegenden Drachen, während Hans hinter seiner Rettungsdecke herhechtet. Doch auch innen ist alles voller Sand. Wir müssen es auf links ziehen. Hans hält es an zwei Ecken fest, ich stecke meinen Kopf hinein, verschwinde ganz und versuche irgendwie in diesem aufgeblähten, laut flatternden Ungetüm die anderen beiden Ecken zu finden. Auf links gezogen beseitigen wir noch ein paar Kilo Sand, ziehen es zurück auf rechts und stehen nun nur noch vor der banalen, fast alltäglichen Aufgabe, ein Zelt im Sturm aufzubauen, was keiner weiteren Worte mehr bedarf.
Da wir schon so oft Paare erlebt haben, die sich beim Zeltaufbau völlig zerstritten haben, halten wir diese gemeinsame Meisterleistung für ein extrem gutes Omen für das neue Jahr und gehen weit vor Mitternacht schlafen.